VERBUND schafft Lebensräume für Pflanzen- und Tierarten

Durch die Errichtung moderner Fischwanderhilfen, Umgehungsgewässern und Bypässen erweitert VERBUND fluviale Lebensräume und stellt die Passierbarkeit für Wasserlebewesen in Kraftwerksnähe wieder her.

Dank moderner Fischwanderhilfen und – wo möglich – Umgehungsgewässern, sind Kraftwerke nicht länger unüberwindbare Barrieren. Wasserlebewesen können dank dieser Maßnahmen ihre Wanderung am Kraftwerk vorbei fortsetzen. Der umfassende Lebensraumansatz von VERBUND macht es zudem möglich, dass für viele Arten Lebensräume (wieder) entstehen.
Das Kraftwerk Braunau-Simbach ist ein Laufkraftwerk am Inn und in den Gemeinden Ranshofen (Oberösterreich) und Kirchdorf am Inn (Bayern) gelegen. Das Kraftwerk wurde zwischen 1951 und 1954 gebaut. Vier vertikale Kaplan-Turbinen erzeugen heute im Durchschnitt jährlich etwa 550 GWh Strom.

Um die Passierbarkeit herzustellen, wird ein neues dynamisch dotiertes Umgehungsgewässer vom Oberwasser des Kraftwerks bis zum Unterwasser errichtet, das einerseits die Durchgängigkeit wiederherstellt und zusätzlich langfristig neuen Fließgewässerlebensraum schafft. Der große natürliche Umgehungsfluss ist aus einer Studie von Alternativen entstanden und ist nach deutschen und österreichischen Richtlinien so gestaltet, dass die gesamte Fischfauna (Arten und Lebensstadien) den 12,1 m Damm des Kraftwerks überwinden kann.

Neben der Wiederherstellung der Verbindung zwischen verschiedenen Abschnitten des Inns schafft die großräumige Ausgestaltung des Bypasses neue fluviale Lebensräume und kompensiert damit teilweise den Verlust von rheophilen (fließenden) Lebensräumen, die im zentralen Stauraum fehlen. Es dient auch als Gegenmaßnahme um den Mangel an Reproduktionsflächen und Jungfischhabitaten für die rheophile Fischfauna zu beheben. Zusätzlich zu der Fischfauna profitieren auch kiesbrütende Vögel von den neu geschaffenen Kiesbänken.

Der große naturnahe Umgehungsfluss hat eine Gesamtlänge von 3,1 km und eine Breite zwischen 5 und 8 m. Zusätzlich ist er mit einer heterogenen Tiefenverteilung gestaltet, die mehrere unterschiedliche Lebensraumtypen bietet. Die Dotation variiert saisonal zwischen 2 und 8 m³/s und stellt den natürlichen Abfluss eines großen Nebenflusses des Inns dar. Die hohe hydrologische Dynamik führt zu einer ständigen Umgestaltung der Flusssohle und der Ufer, wodurch lockere Kieshabitate für laichende Fische und kiesbrütende Vögel entstehen.

Die Bauarbeiten sind umwelt- und klimafreundlich konzipiert, da der Bodenaushub (insgesamt 110.000 m³) innerhalb der Baustelle zur Schaffung neuer Lebensräume oder zur Wiederherstellung bestehender Lebensräume verwendet wird. So werden Transportwege und Fahrzeugemissionen auf ein Minimum reduziert, was dem Klima, den Bewohnern der umliegenden Gemeinden und der Tierwelt zugutekommt.
Das Wasserkraftwerk Egglfing-Obernberg ist ein Laufkraftwerk am Inn in den Gemeindegebieten Bad Füssing (Bayern) und Obernberg (Oberösterreich). Es wurde 1944 in Betrieb genommen. 

Es wird sichergestellt, dass die gesamte Fischfauna (Arten und Lebensstadien) den 10,6 m hohen Damm des Kraftwerks überwinden kann. Dafür entsteht im Verlauf des bestehenden Malchinger Bachs, welcher am orographisch linken Ufer des Inn verläuft und unterhalb des Kraftwerkes in den Inn mündet, ein etwa 5,8 km langes und 15 bis 20 m breites, dynamisch dotiertes Umgehungsgewässer.

Es ist mit einer heterogenen Tiefenverteilung gestaltet, die mehrere unterschiedliche Lebensraumtypen bietet. Der Durchfluss variiert saisonal zwischen 4 und 40 m³/s  und ahmt somit den natürlichen Durchfluss eines großen Nebenflusses des Inns nach. Die hohe hydrologische Dynamik führt zu einer ständigen Umgestaltung des Flussbettes und der Ufer, die lockere Kieshabitate für laichende Fische und kiesbrütende Vögel bietet.

Das Umgehungsgewässer überwindet in Summe rd. 10,6 Höhenmeter und kann in 2 Abschnitte unterteilt werden. Das Verbindungsgerinne mit einer Länge von 1,7 km stellt den Anschluss des Oberwassers (Stauwasserspiegel) zum tiefliegenden Aueniveau her. Das Augerinne verläuft weiter auf Niveau der Aue im ursprünglichen Talgefälle des Inns bis zur Mündung ins Unterwasser des Kraftwerkes.

Umwelt

VERBUND verpflichtet sich zum verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt.

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